OUT OF SIGHT –
Invisible Frankfurt

Kompositionen von
Matter of Facts, Untere Reklamationsbehörde, Marc Behrens, Lasse-Marc Riek
Premiere: 25./26. Oktober 2024.

Das Bild zeigt blaue Figuren auf schwarzem Hintergrund. Die Figuren sind verschwommen durch eine durchsichtig dynamische Wellenstruktur zu sehen. In der Mitte steht das Logo “Out of Sight – Neue Klangkunst im DIALOGMUSEUM” in weißer Schrift. Durch weiße, unterschiedlich große Säulen wird der Klang des Ausstellungnamens dargestellt.

Walk The Other Way
Unser Hören bewegt sich durch einen Wald, durch eine Stadt und trifft auf Gesetzestexte, die Grenzziehungen formulieren. Was kann mit Sicherheit gesagt werden? Was gilt schon im nächsten Moment nicht mehr? Welche Größe und Form hat das Gebiet? Walk The Other Way formuliert den Wunsch, sich jenseits des Sichtbaren und Gesicherten zu bewegen: ein Spaziergang ohne Google Maps als akustischer Feldversuch. Mit den Stimmen von: Elisa Reinecke, Edvin Duric, Benjamin Godzi und Anne Petrine Waagö.

Matter of Facts Studio

Matter of Facts Studio ist eine Produktionsplattform für experimentelles Musiktheater und Konzertformate. Sie führt Profis und professionelle Dilettant*innen mit ihren individuellen Expertisen in den Bereichen Musik, Performance und Objekt zusammen. Gegründet 2021 zwischen Frankfurt am Main, Offenbach, Leipzig und Hamburg entwickelt und zeigt M.O.F. Studio gemeinsame Arbeiten und Auskopplungen von Gregor Glogowski, Benjamin Hoesch, Friedrich Hartung, Lukas Nowok, Yuka Ohta und Diego Ramos Rodríguez und verbindet sich regelmäßig mit einem erweiterten Netzwerk an Künstler*innen, um Produktionen, Veranstaltungen und Workshops zu realisieren. 
Website: www.matteroffacts.studio

Distanzrauschen
„Distanzrauschen“ ist ein akustischer Parcours durch die Frankfurter Hauptwache, ein Ort, der alles andere als barrierefrei ist. Aus dem Alltagsrauschen vor Ort legen wir Klanginseln frei, nehmen kaum hörbare Geräusche und Gesprächsfetzen unter die Lupe, die mehr Fragen aufwerfen als Antworten geben. Ergänzt durch die elektromagnetischen Klänge von Ticketautomaten, LED-Laufschriften und Stromleitungen wird das Rauschen zum Potential für neue Möglichkeitshorizonte und fragt: Wie können wir uns mit und gerade durch das Rauschen eines Ortes orientieren?

Untere Reklamationsbehörde

Untere Reklamationsbehörde:
Unter dem Namen Untere Reklamationsbehörde entwickeln Maria Huber (Dramaturgie) und Julia Mihály (Komposition) seit 2019 kollektiv mit projektbezogenen Gast-Künstler:innen und Alltags-Expert:innen interdisziplinäre Musik-Performances im öffentlichen Raum. Ihrer Arbeit liegt die Idee eines „empirischen Musiktheaters“ zu Grunde, ein Begriff, der konstant weiterentwickelt wird. Im Fokus des „Empirischen Musiktheaters“ steht die tatsächliche Feldforschung: Räumliche Strukturen und soziale Architekturen werden durch eine klangliche Lupe untersucht – Atmosphären, Beziehungen zwischen Menschen untereinander und zum Ort selbst, Bewegungsrichtungen, Materialitäten uvm. werden direkt vor Ort erforscht und künstlerisch eingebunden. In den Ort eingeschriebene Narrative werden akustisch-empirisch freigelegt, um sie anschließend in performativ-musikalischen Aktionen zu verstärken, aber auch zu verfremden, zu unterbrechen oder zu stören. Die alltägliche Wahrnehmung des Ortes soll letztlich mit einer alternativen akustischen Perspektive unterlaufen werden, während performative Handlungen das Alltägliche zum Theatralen werden lassen. Mihály und Huber wollen im Austausch mit und für bestimmte Orte und Menschen komponieren und inszenieren. Ihre künstlerische Praxis verstehen sie als feministisch und als das Politische im Alltäglichen entdeckend.
Website: http://untere-reklamationsbehoerde.de/ueber-uns

Curiosity Gap
„Curiosity Gap“ ist die Neugierlücke bei Ködern im Netz, den sogenannten Clickbaits. Gaps, die Lücken an Bahnsteig oder Bordstein, sind Fallen, egal wie gut wir sehen. Bei Blindenampeln wiederum sind Clicks wichtige Signale. Wie klingen sie woanders? Akustisch springen wir von Ampel zu Ampel, von Frankfurt bis nach Hongkong und Sydney, geführt von Fledermauswesen. Die haben Ahnung von Clicks und kennen sich aus beim Reisen im Dunkeln. Neugierig?

Marc Behrens

Marc Behrens (* 1970 in Darmstadt) experimentiert sowohl genre- als auch ortsübergreifend in und mit Bildender Kunst, Musik, Theater und Literatur. Er arbeitet international mit elektronischer und konkreter Musik, Installation, Performance, Fotografie, Text und Video. Behrens veröffentlichte bisher über 40 Musikalben. Neben field recording-basierten Hörstücken wie Bushdesertrainforest und Crowd für WDR 3, schrieb Behrens 2013 das deutschsprachige Hörspiel Progress für Deutschlandradio Kultur, in dem mit Hilfe von Ritualen die Familiengeschichte des Künstlers in Bezug zu technischen und politischen Entwicklungen gesetzt wird. 2021 entstand für hr2-kultur das Hörstück Nachtsprache aus und mit Träumen. 2017–2023 wirkte Behrens in Theaterproduktionen der Choreografin Özlem Alkış und der Gruppen profikollektion und andpartnersincrime mit. Behrens ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Elektroakustische Musik (DEGEM). 1989–1993 betrieb er das eigene Musiklabel Animal Art, seit 2014 das Label Availabel. Behrens war von 2006 bis 2010 an der Hochschule der Bildenden Künste Saar in Saarbrücken (HBKSaar) und der Hochschule Darmstadt-Dieburg (h_da) als Lehrbeauftragter tätig. 2018–2020 war Marc Behrens Mentor im flausen+ young artists in residence-Programm. 2006 bis 2009 war er stellvertretender Vorsitzender der Frankfurter Gesellschaft für Neue Musik. Er studierte an der HfG Offenbach 1993–2002.
Website: http://marcbehrens.com/

Transsonar           
„Transsonar“ erforscht das Nicht-Sichtbare und Unhörbare einer Welt unter Wasser. Vor allem Wasserinsekten und andere wenig beachtete Lebensformen, deren Geräusche normalerweise unhörbar bleiben, rücken hier in den Fokus der Klangarbeit.  „Transsonar“ lädt das Publikum dazu ein, verborgene Klänge dieser nicht sichtbaren Welt zu entdecken und die akustische Vielfalt unserer Umwelt bewusster wahrzunehmen.

Lasse Marc Riek

Lasse-Marc Riek (* 1975 in Deutschland) verwendet Field-Recording als Mittel, um akustische Ökologie, Bioakustik und Klanglandschaften zu erfassen und zu erforschen. Seit 1997 ist er international tätig und hat Ausstellungen und Konzerte inszeniert, Aufnahmen veröffentlicht sowie Lehraufträge, Vorträge und Workshops gehalten.  Seine Arbeiten wurden an verschiedenen Veranstaltungsorten präsentiert, darunter Galerien, Kunstmuseen, Kirchen und Universitäten. Dazu gehören u.a. das Museum für Kommunikation Frankfurt, die Schirn Kunsthalle, der Palmengarten Frankfurt, das ZKM Karlsruhe, das Norsk Teknisk Museum Oslo, das Museo Reina Sofía Madrid, das Art Center Beirut Libanon, und die Skylight Gallery New York. Radiophone Kompositionen wurden unter anderem für Deutschlandradio Kultur, den Hessischen Rundfunk, den Westdeutschen Rundfunk, den Südwestrundfunk und den Österreichischen Rundfunk  produziert. Er hat Stipendien erhalten und an Künstlerresidenz-Programmen in Europa, dem Nahen Osten und Afrika teilgenommen. Zu den Preisen und Auszeichnungen gehören unter anderem die Junge Akademie der Akademie der Wissenschaften Berlin (D), der Wildlife Sound Recording Society Competition (UK), der Prix Phonurgia Nova (F), der Grand Prix Nova (RO) und der Quartz Electronic Music Award (F). Er ist Mitbegründer des Labels Gruenrekorder, das sich seit 2001 auf Klanglandschaften, Field-Recordings und elektroakustische Kompositionen konzentriert und in diesen Bereichen international mit Künstler*innen und Wissenschaftler*innen zusammenarbeitet.
Website: https://www.lasse-marc-riek.de/